GBH

Zukunft der Bauwirtschaft und Bauarbeiter

Digitalisierung als Chance für die Bauindustrie – und die Arbeitnehmer Lean Construction: Künftig kommunizieren Baumaschinen miteinander Bevölkerungszuwachs und Urbanisierung steigern Baunachfrage

Wohin steuert die Bauwirtschaft? Welche Rolle nehmen künftig Themen wie Digitalisierung und nachhaltiges Bauen ein? Und: Welche Auswirkungen hat das alles auf die Situation der Bauarbeiter? Vor rund 90 Gästen aus der Baubranche gingen Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, CEO der PORR AG und Josef Muchitsch, Abgeordneter zum Nationalrat und Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz, in den Räumlichkeiten der RBSK-Konzernmutter Raiffeisen Bank International am Stadtpark beim Raiffeisen-Bausparkasse-Business-Breakfast diesen Fragen nach.

„Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten. Neue Technologien beschleunigen Arbeitsprozesse und neue Formen von Arbeit können entstehen. Wenn die Digitalisierung am Bau für einen Qualitätsschub sowohl in Sachen Energie-Effizienz und Nachhaltigkeit, aber auch für bessere Arbeitsbedingungen an den Baustellen sorgt, so stehen wir vor einer Win-Win-Situation“, eröffnete Mag. Manfred Url, Generaldirektor der Raiffeisen Bausparkasse, die Veranstaltung.

„Bauarbeiter schützen unsere Umwelt“

Die Zusammenhänge zwischen Wirtschaft und Arbeit verdeutlichte Josef Muchitsch in seinem Vortrag. Kurzfristig machen Hochkonjunktur, erfreuliche Entwicklungen am Arbeitsmarkt, niedrige Insolvenzquoten sowie ein Investitionsschub Hoffnung auf mehr Arbeitsplätze an den Baustellen. Längerfristig betrachtet hingegen sind die Auswirkungen der Digitalisierung ungewiss. Ersetzen Roboter künftig Facharbeiter? Werden Häuser gänzlich von Maschinen gebaut – oder kommen sie gar aus 3D-Druckern?

Muchitsch sieht Bauarbeiter als die wirklichen Greenworker

Muchitsch hält sich an die Formel:  „Digital ist normal. Viele traditionelle Arbeitsplätze gehen verloren, neue entstehen“, erläutert der Gewerkschafter. Die Digitalisierung ist laut Muchitsch auch eine Chance zur Bekämpfung von Lohn- und Sozialdumping und die Berufsgruppe Bauarbeiter wird künftig vor allem aus ökologischen Gründen gefragt sein:

„Alle reden von Greenworkern, Bauarbeiter sind das schon seit Jahrzehnten, denn mit Sanierungen und Schutzbauten schützen sie unsere Umwelt. Bauarbeiter ist ein Beruf mit Zukunft, wenn es gelingt, einen fairen Wettbewerb zu schaffen, die Gesundheit am Arbeitsplatz zu forcieren sowie das Image der gesamten Branche zu verbessern“, betont Muchitsch.

Lean Construction: Kommunikation zwischen Maschinen

PORR-CEO Strauss sieht in der Digitalisierung einen Megatrend für die Bauindustrie. Im Arbeitsprozess der Zukunft wird nach einer intensiveren Planungsphase die Komplexität der weiteren Arbeitsschritte am Bau immer einfacher.

„Digitalisierung umfasst die gesamte Wertschöpfungskette. Auf der Baustelle der Zukunft wachsen Abrechnung, Handel und Konstruktion zu einem systematisch koordinierten Arbeitsprozess zusammen, bei dem Maschinen miteinander kommunizieren. Das Schlagwort lautet ‘Lean Construction‘ in Anlehnung an die ‘Lean Production‘ der Automobilindustrie: Dabei werden Zeit und Aufwand, aber auch Materialabfall minimiert.“

Neben der Digitalisierung ist aber auch der demografische Wandel ein Megatrend. Urbanisierung und wachsende Bevölkerung erhöhen den Bedarf an Infrastruktur und Wohnungen. Bei der Frage, wie künftig gebaut wird, sieht Strauss klare Tendenzen zu mehr Qualität, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz.

Die Gewerkschaft Bau-Holz in
den Bundesländern...

GBH-Landeskonferenz Tirol

Wann20. April 2024 WoAbsam

GBH-Bundespensionist:innenkonferenz

Wann7. bis 8. Mai 2024 WoWien

GBH-Bundesfrauenkonferenz

Wann27. bis 28. Mai 2024 WoWien
GBH und Social Media