GBH

60-Stunden-Woche: Der Hund liegt im Detail begraben

GBH-Muchitsch zu IV: „Generell“ macht den Unterschied

Mit einer teuren Kampagne versucht die Industriellenvereinigung, den Menschen zum Thema 12-Stunden-Tag/60-Stunden-Woche Sand in die Augen zu streuen. 
 
Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH): „12-Stunden-Tag und 60-Stunden-Woche sind der Industriellenvereinigung ja offenbar sehr wichtig, sonst würde sie nicht Tausende Euro in eine Kampagne stecken, die den Menschen vorgaukelt, dass das, was die Industriellenvereinigung wünscht, auch gut für die Beschäftigten ist. Die Worte `keinen generellen....´ in dieser Kampagne sind jedoch durchaus entlarvend.“
 
Die Industriellenvereinigung (IV) plakatiert, es werde keinen generellen Zwölfstundentag geben. Der Unterschied liegt hier im Detail. Muchitsch: „Es ist schon klar, dass offiziell nie von einer ‚generellen‘ Lösung gesprochen wird. Vielmehr geht es der schwarz-blauen Bundesregierung und der IV darum, künftig ohne Mitsprache der Gewerkschaften und Betriebsräte ihre Beschäftigten 12 Stunden am Tag und 60 Stunden in der Woche zur Arbeit zu verpflichten.“
 
Bereits jetzt gibt es in den Kollektivverträgen geregelt die Möglichkeit, flexibel und bei Bedarf 12 Stunden zu arbeiten. Muchitsch:
Der Unterschied ist: Wenn jetzt 12 Stunden gearbeitet wird, ist ein Mehrarbeitszuschlag fällig und eine Vereinbarung abzuschließen. Beides würden sich die Industriellen offenbar gerne ersparen. Bis dato ist in Österreich noch keine einzige Baustelle oder ein Auftrag aufgrund von 'Unflexibilität bei Arbeitszeiten durch die Beschäftigten' nicht zeitgerecht fertiggestellt worden.“
 
Bereits 1919 wurde in Österreich der Achtstundentag gesetzlich verankert, 1975 die 40-Stunden-Woche. Muchitsch: „Nun will man offensichtlich wieder zurück zu Zuständen wie im 19. Jahrhundert, und das unter dem fadenscheinigen Vorwand, den Wirtschaftsstandort Österreich zu sichern. Hier werden nur wieder einmal die Wünsche der ÖVP-FPÖ-Großspender aus der Industrie umgesetzt!“
 
Gerade für SchwerarbeiterInnen ist es unmöglich, noch mehr als bisher gesetzlich und kollektivvertraglich möglich zu arbeiten. Gerade ab der 10. Stunde steigt die Unfallgefahr massiv an, die Menschen sind erschöpft. Muchitsch: „Es ist sehr entlarvend für mich, wenn die IV in ihrer Kampagne bei der Genehmigung von Sonderüberstunden von `Arbeitsmedizinern und weiteren Hürden´ spricht und sich mit der neuen Regelung solche Überstunden als `unbürokratisch machbar´ erhofft. Noch einmal zum Mitdenken: Ein Arbeitsmediziner ist keine Hürde, sondern eine wichtige Institution, die sicherstellt, dass überlange Arbeitszeiten nicht gesundheits- oder sogar lebensbedrohlich werden. Ich würde mir wünschen, dass die IV ihr Geld nicht in Spenden und Kampagnen investiert, sondern in ein gesundes und faires Miteinander mit ihren Beschäftigten. Arbeiten darf nicht krank machen!"

 

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