GBH

Gewerkschaft Bau Holz NÖ: Arbeiten darf nicht krank machen

Harte Kritik an Einführung des 12-Stunden-Tages / „Bei der Hitze im Sommer ist Hackeln am Bau kein Honiglecken“

Die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) machte heute mit ihrer bundesweiten Aufklärungstour zum umstrittenen neuen Arbeitszeitgesetz erstmals in Niederösterreich Station. Bei einem Lokalaugenschein in brütender Hitze auf einer Baustelle in St. Pölten kritisierten die Gewerkschafter die Einführung des 12-Stunden-Tages mit 1. September. Am Bau, wo der Druck immer mehr zunimmt und schon jetzt bis zu 10 Stunden am Tag gearbeitet wird, sei der 12-Stunden-Tag unmenschlich und gesundheitsgefährdend, so die Bau-Holz-Gewerkschafter.


Die Baubranche sei schon jetzt von schwerer körperlichen Arbeit bei jedem Wetter, neuen Arbeitstechniken und Termindruck geprägt, jetzt komme auch noch ein neues „Husch-Pfusch“-Arbeitszeitgesetz der schwarz-blauen Regierung dazu.


„Wir sind nicht gegen flexible Arbeitszeiten. Diese müssen aber fair, vernünftig und auf Augenhöhe vereinbart werden. Das Gesetz geht auf Kosten von Einkommen, Familie, Freizeit und der Gesundheit der Beschäftigten am Bau”, kritisiert Karl Votava, Landesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz. „Durch das neue Gesetz werden sich die tatsächlichen Einsatzzeiten für viele Bauarbeiter auf bis zu 15 Stunden täglich (12 Stunden Arbeit, 1 Stunde unbezahlte Pause plus 2 Stunden Fahrtzeit), von Montag bis Freitag bis zu 7 Wochen hintereinander, erhöhen.“


Rudolf Silvan, GBH-Landesgeschäftsführer Niederösterreich: „Sämtliche Arbeitsmediziner bestätigen, dass gerade Bauarbeiter durch einen 12-Stunden-Tag enormen Mehrbelastungen ausgesetzt sind. Die Unfallgefahr steigt bereits ab der 8 Stunde massiv an. Weil die Regierung im neuen Gesetz auf Branchen mit Schwerarbeit keine Rücksicht nimmt, ist die Gesundheit der mehr als 300 000 Beschäftigten am Bau, 40.000 davon in NÖ gefährdet. Alleine die zusätzlichen Belastungen im Sommer sind angesichts zunehmender Hitzewellen enorm“.


Die Gewerkschaft rechnet außerdem damit, dass die 60-Stunden-Woche Unternehmen bei künftigen Ausschreibungen unter Druck bringen wird. Selbst faire und verantwortungsvolle Arbeitgeber seien im Wettbewerb früher oder später gezwungen, das asoziale Arbeitszeitgesetz auf Kosten der Beschäftigten voll auszuschöpfen und werden ihre Arbeitnehmer noch mehr unter Druck setzen.


„Für das Image der Bauwirtschaft ist das neue Arbeitszeitgesetz ein großer Rückschlag und führt in der ständigen Image-Debatte um Nachwuchs – Stichwort Fachkräftemangel – zu einer noch schwereren Ausgangslage. Wer will schon bei Hitzewellen mit 35 Grad und mehr bis zu 15 Stunden täglich im Arbeitseinsatz sein? Kurz, Strache und ihre Abgeordneten wissen nicht, was sie den Beschäftigten mit diesem Gesetz antun“, so Rudolf Silvan abschließend.

 

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