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Gerhard Flatz
Gerhard Flatz Gerhard Flatz

Unterwegs für den KV

18 ½ Stunden für bessere Arbeitsbedingungen - Ein Tag bei den Kollektivvertragsverhandlungen

Mit 1. Mai stiegen die Löhne aller Bau- und HolzarbeiterInnen, deren Kollektivverträge die Gewerkschaft Bau-Holz jedes Jahr im Frühling verhandelt.
Der Vorarlberger GBH-Landesgeschäftsführer Gerhard Flatz ist wichtiger Teil des Kollektivvertrags-Verhandlungsteams. Am 3. April haben wir ihn einen Tag lang zu den Kollektivvertragsverhandlungen für das kunststoffverarbeitende Gewerbe begleitet.

Bereits um 3.45 Uhr läutet bei LGF Gerhard Flatz in Vandans an einem „typischen Wien-Tag“ der Wecker. Viel Zeit für das Frühstück bleibt nach der Dusche nicht, denn schon um 4.30 Uhr geht es mit dem Auto ca. eine Stunde Richtung Flughafen Altenrhein (CH).
Nach dem Einchecken bleibt noch Zeit für einen raschen Kaffee, bevor es um 6.30 Uhr mit dem Flugzeug nach Wien geht.
Schon nach einer Stunde ist diese Strecke absolviert, Flatz checkt in Wien-Schwechat aus. „Als es die guten Flugverbindungen nach Wien noch nicht gab, war eine KV-Verhandlungsrunde für mich mindestens ein Zwei-Tages-Trip“, sagt er.
Um 8.10 Uhr geht der Autobus in Richtung Donaumarina im 2. Wiener Gemeindebezirk, wo Flatz um 8.30 Uhr eintrifft.

Die Kollektivvertrags-Verhandlungsrunde findet diesmal im Wiener Haus des ÖGB, dem „Catamaran“ statt. Flatz: „Oft verhandeln wir auch in der Wirtschaftskammer, dann ist die Anreise noch länger.“

Vor dem offiziellen Beginn der Verhandlungsrunde gibt es eine Vorbesprechung der GewerkschafterInnen und Kunststoff-BetriebsrätInnen über Forderungen, wirtschaftliche Daten und den geplanten Ablauf der Verhandlungen. Um 10 Uhr beginnt schließlich die „große Runde“ aller teilnehmenden VerhandlerInnen von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite.
Nachdem grundlegende Richtung und wirtschaftliche Basisdaten geklärt sind, gehen einige der VerhandlerInnen in ein „kleines Komitee“, um Details zu klären, die dann in der Arbeitnehmer- und der Arbeitgebergruppe getrennt beraten und abgestimmt werden. Flatz: „Uns in der GBH ist es in den letzten Jahren sehr oft gelungen, mit harten Verhandlungen und Stehvermögen bereits in der ersten Runde einen guten Kollektivvertragsabschluss zu erreichen. Wenn man sich gar nicht einigen kann, kommt es aber auch zu fünf, sechs oder noch mehr Verhandlungsrunden und darüber hinaus zu Protestaktionen.“

Diesmal finden die Verhandlungen in einem schwierigen, aber konstruktiven Rahmen statt und sind in der ersten Runde von Erfolg gekrönt: In einem Dreijahresabschluss wird erstmals in der Geschichte eine Parallelverschiebung im Kunststoffgewerbe vereinbart. Ein großer Erfolg für die GewerkschafterInnen! Darüber hinaus gibt es eine KV-Lohnerhöhung um 1,5 Prozent und rahmenrechtliche Verbesserungen. Ab 2018 sind außerdem 1.500 Euro Mindestlohn erreicht.

Zufrieden mit dem Ergebnis bricht Gerhard Flatz auf, erreicht um 17.30 Uhr gerade noch den Bus Richtung Flughafen und checkt dort um 18.30 Uhr für den Rückflug nach Hause ein. Vor dem Abflug um 19.55 Uhr nach Altenrhein bleibt noch Zeit für einen Kaffee. Gegessen hat Flatz an diesem Tag nicht viel – „nur einen kleinen Imbiss während der Verhandlungen.“

Um 21 Uhr kommt er in Altenrhein an, von wo es mit dem Auto endlich in die letzte Etappe nach Vandans geht, wo Flatz um 22.15 Uhr ankommt. „Meine Kinder habe ich an diesem Tag leider nicht gesehen, und meine Frau auch nur kurz. Aber es war ein erfolgreicher Tag, und es ist wichtig, bei Kollektivvertragsverhandlungen starke Präsenz aus ganz Österreich zu zeigen – nur so kannst du erfolgreich verhandeln!“

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