GBH

EuGH-Urteil nutzen – endlich Schluss mit „Schubladenstunden“!

GBH-Muchitsch: In der Praxis gibt es oft keine lückenlose Aufzeichnung von Arbeitsstunden

Gerade im Baubereich gibt es oft keine – wie von der WKÖ behauptet – lückenlose Aufzeichnung der Arbeitszeit. Speziell bei KMU werden immer wieder Arbeitsstunden an der Finanz und Sozialversicherung „vorbeigeschummelt“ – nicht zuletzt zu Lasten jener Unternehmen, die fair arbeiten. Deshalb fordert die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) bereits seit Jahren die Einführung einer Baucard, über die auch sämtliche Arbeitszeiten digital erfasst und aufgezeichnet werden.

Die GBH wertet es als sehr positiv, dass der EuGH klargestellt hat, dass jede einzelne Arbeitsstunde zu erfassen ist und somit auch alle Überstunden transparent werden müssen. GBH-Bundesvorsitzender Abg.z.NR Josef Muchitsch: „Wie bekannt, werden in Österreich 250 Millionen Überstunden pro Jahr geleistet, wovon 45 Millionen nicht bezahlt werden. Dieses Urteil ist nun Auftrag, transparente tägliche Stundenaufzeichnungen auch für Außendienstmitarbeiter – vom Vertreter bis zum Dachdecker – zu führen. Damit kann die Schummelei bei Arbeitszeiten unterbunden werden und es ist endlich Schluss mit `Schubladenstunden´. Für die Bauwirtschaft gilt es daher, die Digitalisierung zu nutzen und eine elektronische Arbeitszeit- und Baucard einzuführen. Eine Plastikkarte – analog einer E-Card – muss endlich den Papier-Stundenzettel ablösen.“

Damit würde unseriösen Betrieben bei Lohnbetrug und Steuer- und Abgabenhinterziehung das Handwerk gelegt. Außerdem ist dies die Chance für noch weniger Bürokratieaufwand auf den Baustellen und ermöglicht nachvollziehbare flexible Arbeitszeiten, bei denen die Beschäftigten nicht „überbleiben“. Eine papierlose Baustelle mit einem ehrlichen Jahresarbeitszeit-Modell in der Bauwirtschaft wäre somit möglich.

Die Sozialpartner der Bauwirtschaft diskutieren und verhandeln seit Jahren über die Schaffung einer Baucard für alle Bauarbeiter. Jeder Bauarbeiter soll mit einer Baucard ausgestattet werden und schon beim Betreten der Baustelle soll geprüft werden, ob die Arbeitnehmer korrekt bei der Sozialversicherung und der BUAK gemeldet sind.

Muchitsch: „Es ist sehr positiv, dass immer mehr Baufirmen bestrebt sind, saubere Verhältnisse auf ihren Baustellen sicherzustellen. Die Baucard könnte zahlreiche Vorteile für Unternehmen und Beschäftigte bringen, wenn sie genaue Arbeitszeitaufzeichnungen und alle für die Beschäftigung nötigen Dokumente und Unterlagen enthält. Es wird auch noch ein Beitrag für eine bessere Durchbeschäftigung von Bauarbeitern im Winter geleistet. Darüber hinaus könnten die Beschäftigten dann auch auf Knopfdruck ihre Arbeitszeiten abrufen.“

„Diese Chance der digitalen Erfassung von Arbeitszeiten und Dokumentation müssen wir im Interesse der Arbeitnehmer, aber auch der Betriebe rasch ergreifen", so Muchitsch abschließend.

 

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