GBH

Muchitsch mit 98 % bestätigt

Faire Arbeit 4.0 – Besseres Leben: GBH-Gewerkschaftstag verabschiedet Arbeitsprogramm – erstmals elektronischer Gewerkschaftstag
Der 20. Ordentliche Gewerkschaftstag der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) diskutierte und beschloss das Arbeitsprogramm der GBH für die kommenden fünf Jahre. Bei der Wahl der Gremien wurde Abg.z.NR Josef Muchitsch mit 98 Prozent der Stimmen aller Fraktionen als GBH-Bundesvorsitzender eindrucksvoll bestätigt. Erstmals in der Geschichte wurden der Gewerkschaftstag und die Wahl digital durchgeführt. Ein weiteres Highlight war sicherlich die hochkarätige Podiumsdiskussion zum Thema „Faire Arbeit 4.0”. 
 
Muchitsch: „Wir sind eine junge, innovative, effiziente und moderne Gewerkschaft. Unser Kongress wurde weitgehend papierlos, ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit, abgewickelt. Sämtliche Berichte, Wortmeldungen und die Wahl des neuen Bundesvorstands erfolgten digital.“
 
Die Delegierten konnten erstmals mittels eigenen GBHtablets ihre Stimme für die Wahl des Bundesvorsitzenden, des Bundespräsidiums und des Bundesvorstandes abgeben. „Auch hier haben wir bewiesen, dass wir immer bereit sind, über den Tellerrand zu blicken. Wir begreifen die Digitalisierung auch als Chance und nutzen sie für die Interessen der Beschäftigten“, freut sich Muchitsch.
 
Wichtige Entscheidungen für die insgesamt 240.000 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen unserer Branchen, die wir zu 100 Prozent in unseren 23 Kollektivverträgen bundesweit vertreten, wurden mit dem Arbeitsprogramm getroffen.
 
Europa ohne Grenzen
 
Wir leben in einem Europa ohne Grenzen, wo wir mittlerweile nationale Probleme international lösen müssen. Wir werden unseren ständigen Kampf GEGEN Lohn- und Sozialdumping und FÜR einen fairen Wettbewerb mit aller Entschlossenheit fortsetzen.
Mit der Einführung einer Bau-Card und weiteren Maßnahmen gegen Lohn- und Sozialdumping werden wir auch hier in Zukunft erfolgreich sein.
 
Flexibilisierung muss fair sein
 
Im Zuge der Digitalisierung, Automatisierung und Flexibilisierung werden wir neue Arbeitszeit-Modelle brauchen, um damit Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Flexibilisierung hat aber auch etwas mit Fairness zu tun.
Auch die Herausforderungen veränderter Arbeitszeiten in Verbindung mit dem Klimawandel und steigender Hitze gilt es auf der Ebene der Sozialpartner offen und fair auch in Zukunft zu analysieren und weitere Maßnahmen zu entwickeln. Mit der Hitzefrei-Regelung im Baubereich haben wir einen wichtigen ersten Schritt gesetzt. Der Schutz der Gesundheit ist gerade für die Beschäftigten in unseren Branchen besonders wichtig. Arbeiten darf nicht krank machen und jahrzehntelange Schwerarbeit darf beim Pensionsantritt nicht mit Abschlägen bestraft werden.
Auch hier ist uns mit der Schaffung der Schwerarbeitsverordnung, dem Überbrückungsgeld und der Überbrückungsabgeltung gelungen, eine Brücke zu bauen und einen Anreiz, vom aktiven Berufsleben in die Schwerarbeitspension zu gehen, zu schaffen.
 
GBH-Initiativen
 
Die Gewerkschaft Bau-Holz ist aber auch dafür bekannt, über die Gewerkschaftspolitik hinaus Initiativen und Projekte zu starten. Mit der Initiative Umwelt + Bauen haben wir wesentlich zum Ankurbeln der Sanierungstätigkeit in Österreich beigetragen und ein Bewusstsein geschaffen, dass Umwelt und Bauen eine Win-Win-Situation für unsere Gesellschaft ist. Ein Forderungsprogramm an die nächste Bundesregierung wurde kürzlich präsentiert.
 
Mit der Initiative „Faire Vergaben sichern Arbeitsplätze!“ haben wir das Bestbieterprinzip im Vergaberecht erreicht. Damit haben wir die Rahmenbedingungen geschaffen, dass regionale Unternehmen, die ihre Beschäftigten fair behandeln, zum Zug kommen.
 
Hochkarätige Podiumsdiskussion Faire Arbeit 4.0
 
In einer sehr sachlichen Diskussion unter Moderation der ORF-Journalistin Nadja Bernhard mit GBH-BV Abg. z. NR Josef Muchitsch, Univ. Prof. DI Dr. techn. Gerald Goger (TU Wien), Dr. Franz Schellhorn (Agenda Austria) und Ing. Irene Wedl-Kogler (BI Bauhilfsgewerbe) waren die Digitalisierung des Bauwesens und deren Auswirkungen Thema.
 
Gerade die Bauwirtschaft, so der Tenor, sei gegenüber der Digitalisierung sehr aufgeschlossen und gehe aktiv auf die Herausforderungen zu, obwohl diese bislang viel mehr die Produktionsstandorte als die Baustellen betreffe. Muchitsch betonte, man müsse die Digitalisierung auch als Chance begreifen und gleichzeitig jene auffangen, die mit den neuen Entwicklungen nicht mehr mitkönnen.
 
Univ.Prof. Goger, der im Auftrag der GBH eine Studie zu diesem Thema durchführt, wies darauf hin, dass es gerade in der Bauwirtschaft bereits sehr viele digitale Insellösungen gebe, die Schnittstellen fehlen jedoch. An die Politik richtete Goger den Wunsch, strategisch an dieses Thema heranzugehen und Lösungen anzubieten.
Sehr positiv vermerkte Goger, dass in der Bauwirtschaft sowohl Unternehmen als auch Gewerkschaft das Thema Digitalisierung sehr aktiv angehen. Er sei dankbar, so Goger, dass die Gewerkschaft offensiv und ohne Scheuklappen auf dieses Thema schaue.
 
Die Herausforderungen der Digitalisierung werde man im Baubereich weiterhin sozialpartnerschaftlich gemeinsam schaffen, so BIM Irene Wedl-Kogler.
 
Ein großes Problem gerade in Zeiten der Digitalisierung sieht Dr. Franz Schellhorn im österreichischen Bildungssystem. Vielen mangle es an grundlegenden Kenntnissen im sinnerfassenden Lesen und in den Grundrechnungsarten. Diese Menschen würden es in einer digitalisierten Arbeitswelt nicht schaffen und es werde zu sozialen Verwerfungen kommen.
Für jene, die es nicht schaffen, müsse der Sozialstaat da sein.
 
Die Digitalisierung dürfe nicht nur den Unternehmen nutzen, auch für die Beschäftigten müsse es Vorteile geben, so Josef Muchitsch: „Man darf nicht auf die Arbeiter vergessen, wie das bei der Industriellen Revolution passiert ist. Denn wenn man auf die Arbeiter vergisst, dann wird es laut, dann wird es unruhig in unserem Land, und das will niemand.“
 
Neues GBH-Bundespräsidium – erstmals eine Frau als stellvertretende Bundesvorsitzende
 
Mit der GBH-Bundesfrauenvorsitzenden Yvonne Gili wird erstmal eine Frau stellvertretende GBH-Bundesvorsitzende. Die Ergebnisse im Detail:
 
Josef Muchitsch                  98 %
Albert Brunner                    100 %
Othmar Danninger              94 %
Yvonne Gili                         98 %
Helmut Kendlbacher           98 %
Christian Supper                 98 %   
 
 
 
Muchitsch abschließend: „Die Gewerkschaften haben gemeinsam mit der Politik einen Sozialstaat „gebaut“, der bei Armut, Arbeitslosigkeit und Krankheit einspringt und unsere Pensionen sichert. Unser Auftrag ist es, auch in Zukunft für diesen Sozialstaat mit aller Entschlossenheit zu kämpfen.“
 
 
 
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