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AK/ÖGB Umfrage: Corona ist harte Probe für Unternehmen

Aber: Gute Zusammenarbeit zwischen Management und Betriebsrat führt Betriebe gut durch die Krise
Wien (OTS) - Eine von IFES im Auftrag von AK und ÖGB durchgeführte Umfrage unter knapp 2.000 Betriebsratsvorsitzenden zeigt: Obwohl Corona ihre Unternehmen teils stark belastet, haben sie dennoch die Corona-Krise bis dato gut gemeistert. Dank der sehr guten Zusammenarbeit zwischen Management und Betriebsrat konnten Kündigungen weitgehend vermieden werden, Liquidität ist ausreichend vorhanden. Gleichwohl ist sicher: Die Krise ist noch lange nicht vorbei, Themen wie Einsparungen, Umstrukturierungen und Stopp bei Investitionen bleiben auf dem Tapet. Daher ist es umso wichtiger, dass Management und Betriebsrat weiter gut zusammenarbeiten. „Die Umfrage beweist, dass betriebliche Sozialpartnerschaft gerade in schweren Zeiten bestens funktioniert. Dazu passt gut, dass auf gesamtösterreichischer Ebene die Sozialpartnerschaft eine entscheidende Rolle in der Krisenbewältigung spielt. Wir sind jederzeit bereit, das Know-how und die Praxis unserer Organisationen einzubringen“, appellieren AK Wien Direktor Christoph Klein und Willi Mernyi, Leitender Sekretär des ÖGB. 
 
Die Corona-Krise ist auch an den Unternehmen mit Betriebsrat nicht spurlos vorübergegangen. Die von IFES jährlich unter dem Titel Strukturwandelbarometer durchgeführte Umfrage zeigt, dass jedes 5. Unternehmen sehr stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, bei 31 Prozent lautete die Antwort „eher stark“. Allerdings zeigt sich ganz klar, dass einschneidende Maßnahmen wie Kündigungen großteils vermieden werden konnten: nur neun Prozent der befragten BetriebsrätInnen gaben an, dass in ihrem Unternehmen Beschäftigte gekündigt wurden. Dagegen wurde sehr stark auf die von den Sozialpartnern rasch und unbürokratisch verhandelte Kurzarbeit gesetzt: Bei 61 Prozent der Unternehmen kam diese Maßnahme zum Einsatz. Außerdem wurde sehr stark Homeoffice genutzt (91 Prozent) sowie der Abbau von Urlaubsguthaben bzw. Gutstunden (80 Prozent).
 
Erfreulicherweise konnten dank dem Einsatz der BetriebsrätInnen Lohn- oder Arbeitszeitkürzungen ebenso großflächig vermieden werden (nur bei sieben Prozent). 
Positiv wird auch die Liquidität der Betriebe gesehen – und zwar in acht von zehn Fällen. Auch der Ausblick in punkto Liquidität für die kommenden Monate wird von knapp der Hälfte der Befragten positiv bewertet. 
 
Einfluss hatte die Krise laut den BetriebsrätInnen vor allem auf den Arbeitsdruck, den 43 Prozent als negativ einstuften. Negative Auswirkungen gab es auch auf das Arbeitsklima. Durchwegs positiv wurde dagegen die Einbeziehung des Betriebsrates in Entscheidungen beurteilt, ebenfalls die Kommunikation zwischen Betriebsrat und Belegschaft sowie die voranschreitende Digitalisierung, die vor allem durch Homeoffice an Fahrt aufgenommen hat.
 
Zeiten bleiben herausfordernd
 
Dass die Krise anhalten wird, darüber sind sich die befragten BetriebsrätInnen einig. Bei jeweils rund einem Drittel der Umfrage-TeilnehmerInnen werden aktuell Einsparungsprogramme umgesetzt bzw. Umstrukturierungen vorgenommen. Gerechnet wird in der näheren Zukunft aber auch mit einer weiteren Arbeitszeitflexibilisierung, das Thema Homeoffice bleibt auf dem Tapet, zudem werden Kündigungen befürchtet. Auch ein Investitionsstopp in MitarbeiterInnen (z.B. Weiterbildung) und ein Stopp bei Neubesetzungen werden von rund einem Viertel bis einem Fünftel der BetriebsrätInnen erwartet. „Wenn solche Maßnahmen im Raum stehen, die sich negativ auf die Beschäftigten und die Beschäftigungsentwicklung auswirken können, ist es umso wichtiger, dass die Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung weiterhin bestens funktioniert“, sagt AK Wien Direktor Klein. Und der Leitende ÖGB Sekretär Mernyi betont: „Unternehmen mit Betriebsrat sind bisher gut durch die Krise gekommen. Jetzt stehen sie aber vor großen Herausforderungen, die sich nur gemeinsam und auf Augenhöhe bewältigen lassen.“ 
Klein und Mernyi appellieren gemeinsam auch an die Bundesregierung, die Sozialpartner zeitgerecht und umfangreich in die Bewältigung der Krise einzubinden. Denn was auf betrieblicher Ebene funktioniert, lässt sich auch auf der politischen Ebene erfolgreich umsetzen. Das haben die Sozialpartner bei der Kurzarbeit und ihren Adaptierungen bewiesen, aber auch bei den diesjährigen raschen Abschlüssen der KV Verhandlungen in der Metallindustrie und im Handel. „Wir haben die Expertise, wir stehen jederzeit für konstruktive Verhandlungen und Gespräche zur Verfügung“, so Klein und Mernyi abschließend. 
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