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FSG/ÖGK-Huss: Fehlzeitenreport 2020 zeigt Anstieg psychischer Krankheiten, ÖGK baut Angebot aus

Während Corona sinken Krankenstände trotz telefonischer Krankmeldung stark
Mit der rückläufigen Entwicklung der Krankenstände und Arbeitsunfälle sowie dem Anstieg der psychischen Krankheiten zeigen sich im diesjährigen Fehlzeitenreport einige gesellschaftliche Megatrends ganz deutlich. Und Corona trägt dazu bei, dass die kommenden Krankenstandsentwicklungen weiter rückläufig sein werden, trotz der Möglichkeit der telefonischen Krankmeldung. So sind die Krankenstandszugänge 2020 teilweise um bis zu zwei Drittel im Vergleich zum Jahr 2019 zurückgegangen.
 
ÖGK-Obmann Andreas Huss: „Obwohl während der Corona-Pandemie durch die telefonische Krankmeldung ein erleichterter Zugang zum Krankenstand angenommen werden könnte, gehen die Krankenstände zurück. Das bedeutet, die Versicherten, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben, gehen höchst verantwortungsvoll mit dieser Möglichkeit um. Zudem haben viele Arbeitnehmer Angst vor Jobverlust durch Krankheit. Lt. Fehlzeitenreport 2018 gehen 50 % aller ArbeitnehmerInnen zumindest einmal pro Jahr krank in die Arbeit“.
 
Enttabuisierung psychosozialer Behandlung nutzen, um Langzeitfolgen abzumildern
 
In der langfristigen Betrachtung haben die psychischen Erkrankungen stark zugenommen und im Bericht steigt zuletzt die Zahl der psychischen Erkrankungen von 2018 auf 2019 wieder um 10 %. Der Fehlzeitenreport beschreibt, dass aufgrund einer langsamen Enttabuisierung von psychischen Krankheiten immer mehr Menschen gewillt sind, sich zur Behandlung dieser Krankheitsbilder in Therapie zu begeben.
 
ÖGK-Obmann Andreas Huss dazu: „Die Enttabuisierung von psychischen Krankheiten müssen wir positiv nutzen und die psychosoziale Versorgungslandschaft den Notwendigkeiten entsprechend anpassen. Alle Menschen, die jetzt bereit für eine Behandlung sind, müssen diese auch bekommen. Dafür müssen wir jetzt die bestehenden Versorgungslücken schließen, denn damit können wir viel Leid verhindern.“
 
Derzeit sind in den Zahlen die Auswirkungen der Tabuisierung und daraus folgender Nicht-Behandlung der letzten Jahrzehnte deutlich zu erkennen. 43,8 % aller Invaliditäts- und BerufsunfähigkeitspensionistInnen und 66,1 % aller RehageldbezieherInnen bei der Pensionsversicherungsanstalt haben ein Leiden aufgrund psychischer Erkrankungen. Bei einem Gutteil der betroffenen Menschen wäre die Krankheit durch kompetente, frühzeitige Behandlung abgemildert worden.
 
Wie aktuelle Studien der Uni Krems zeigen, wird durch die Corona-Krise die Situation bei den psychischen Krankheiten weiter zugespitzt. Deshalb handelt die Österreichische Gesundheitskasse und investiert in den Ausbau der psychosozialen Versorgung auf Kassenkosten. So werden zusätzliche 20.000 Psychotherapieplätze geschaffen und das Angebot damit um ein Drittel erweitert. Der Zugang zur Leistung wird mit beratenden und organisierenden Clearingstellen, die auch Gruppentherapien anbieten müssen, versichertenfreundlich gestaltet. 
 
Andreas Huss dazu: „Wir setzen jetzt den Ausbau der Psychotherapie auf Kassenkosten um. Das ist ein Schritt, den die ÖGK bestimmen kann. Bei anderen Themen ist ein Zusammenwirken mehrerer Akteure für die Verbesserung der psychosozialen Versorgung in Österreich notwendig.“
 
So steht der bedarfsorientierte Ausbau der Frühen Hilfen für ein gesundes Aufwachsen an und der Gesetzgeber muss gesetzliche Maßnahmen treffen, damit eine Möglichkeit für den Ausbau der psychologischen Behandlung entsteht. Gerade für Kinder und Jugendliche müssen integrierte Versorgungsmodelle mit psychosozialen Versorgungszentren und dem Ausbau der Kinder- und Jugendpsychiatrie kombiniert werden. So können alle notwendigen Berufsgruppen entsprechend ihrer Kompetenz in die Behandlung einbezogen werden, um eine langjährige, zehrende Krankheit zu vermeiden.
Andreas Huss: „Investieren wir gemeinsam in die Gesundheit. Jetzt!“
 
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