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GBH-LV Florian Tauber (links), GBH-LGF Christian Hauser
GBH-LV Florian Tauber (links), GBH-LGF Christian Hauser GBH-LV Florian Tauber (links), GBH-LGF Christian Hauser

GBH Tirol: Hitzefrei-Regelung nutzen!

Ab 32,5 Grad kann am Bau hitzefrei gewährt werden. Arbeitsunfälle bei Hitze steigend.
Die Hitzeregelung ab 32,5 Grad für den Baubereich hat bei der letzten Hitzewelle 2019 gegriffen. Jede zweite Firma hat sie genutzt und 39.122 Bauarbeiter bekamen laut Statistiken der BUAK (Bauarbeiter- Urlaubs und Abfertigungskasse) 2019 hitzefrei. In Tirol waren es 3.025 Bauarbeiter. Da nicht alle Firmen diese Regelung nutzen, fordert die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) Tirol aufgrund des Klimawandels und zum Schutz der Gesundheit auf Baustellen einen Rechtsanspruch auf hitzefrei.
 
Die erste Hitzewelle 2021 hat uns fest im Griff. Sie wird nicht die letzte des Jahres sein: Die fünf heißesten Sommer der Messgeschichte wurden ab dem Jahr 2000 gemessen, wie Experten der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) bestätigen. Die Statistiken beweisen, wie notwendig die Hitze-Regelung am Bau ist. 2019 bekamen insgesamt 39.122 Bauarbeiter aus 5.245 Baubetrieben hitzefrei. 3.025 Bauarbeiter aus 440 Betrieben waren es in Tirol. Viele Firmen haben also im Interesse ihrer Beschäftigten und deren Gesundheit gehandelt. 
 
Christian Hauser, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) Tirol: „Arbeiten bei solcher Hitze ist gerade am Bau sehr gefährlich. Die Konzentrationsfähigkeit lässt nach, dadurch passieren mehr Arbeitsunfälle.“ Dazu kommt eine große UV-Belastung für die Bauarbeiter, gerade in Tirol auf Höhenbaustellen.
 
Hauser und GBH-Landesvorsitzender Florian Tauber appellieren daher an die Arbeitgeber, alle Maßnahmen zu setzen, um das Arbeiten unter Hitze und UV-Belastung für die Beschäftigten erträglich zu machen. „Es muss zum Beispiel ausreichend Trinkpausen geben und die Arbeitsorganisation muss, wo immer möglich, so gestaltet werden, dass nicht in praller Sonne gearbeitet werden muss“, erklärt Tauber.  „Arbeitgeber müssen persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung stellen, dazu gehört auch der Schutz vor der Sonne“, ergänzt Hauser.
 
Wenn die 32,5 Grad Celsius an Hitze überschritten werden, sind die Arbeitgeber und Auftraggeber gefordert, die Arbeiten auf Baustellen einzustellen. „Es hilft doch nichts, wenn es durch die Hitze schwere Arbeitsunfälle gibt und dadurch Bauarbeiter, oder Menschen, die im Freien arbeiten, schwere Verletzungen davontragen oder gar ums Leben kommen. Das kann doch niemand wollen”, so Hauser und Tauber.
 
Klimawandel erfordert Rechtsanspruch auf Hitzefrei. Für die nächsten Tage appelliert die GBH, Hitzefrei auf Baustellen zu gewähren.
 
Die Entscheidung, hitzefrei ab 32,5 Grad Celsius zu ermöglichen, ist aufgrund des Klimawandels ein gesundheitspolitisch wichtiger und notwendiger Schritt. Abg. z. NR Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH): „Leider gibt es noch immer zu viele schwarze Schafe unter den Arbeitgebern und Auftraggebern, denen die Beschäftigten anscheinend egal sind. Kein Bauwerk kann so wichtig sein, dass dafür die Gesundheit der Arbeiter gefährdet wird. Hitzefrei muss offenbar gesetzlich verankert werden. Schade, aber anscheinend geht es nicht anders. Kein Bauarbeiter soll in Zukunft wegen der Hitzebelastung gesundheitliche Schäden bis zum Tod erleiden. Alle Unternehmen und Auftraggeber müssen menschlich reagieren.”
 
SERVICE: Die wichtigsten Fakten der aktuellen Hitzefrei-Regelung 
 
  • Die Hitzefrei-Grenze wurde mit 1. Mai 2019 von 35 auf 32,5 Grad Celsius gesenkt. Erst ab Erreichen der Grenze von 32,5 Grad Celsius gilt die Hitzefrei-Regelung (somit gibt es im Normalfall erst ab mittags bzw. am Nachmittag hitzefrei).
  • Der Arbeitgeber muss hitzefrei anordnen, d. h., kein Bauarbeiter hat das Recht auf hitzefrei.
  • Bei Anwendung der Hitzeregelung gibt es eine Entgeltfortzahlung von 60 Prozent für den Arbeiter. Die Kosten werden dem Arbeitgeber vollständig von der BUAK refundiert. 
  • Auf der Website der BUAK (www.buak.at) können ArbeitgeberInnen eine Temperaturabfrage für ihre Baustellen durchführen.
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