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ArbeitnehmerInnen übernehmen mit Andreas Huss wieder Obmannschaft in der ÖGK

ArbeitnehmerInnen-Kurie präsentiert ihr Arbeitsprogramm
Im 2. Halbjahr 2022 übernimmt der Gesundheitsexperte und Baugewerkschafter Andreas Huss für die ArbeitnehmerInnenkurie erneut die Obmannschaft in der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Gemeinsam mit ÖAAB Arbeitnehmervertreter und Verwaltungsratsmitglied der ÖGK Martin Schaffenrath zog er Halbzeit-Bilanz und präsentierte die Forderungen der ArbeitnehmerInnenkurie bis 2025.
 
 
"Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um die notwendigen Schritte bei Prävention, psychosozialer und kassenärztlicher Versorgung breit zu diskutieren, um mit völlig neuen Herangehensweisen die schon länger bekannten Probleme anzugehen. Ich werbe dafür, dass wir in die Gesundheit der Menschen investieren und das jetzt anpacken", sagt Huss.
 
Die Bilanz der ArbeitnehmerInnen nach zweieinhalb Jahren ÖGK fällt überwiegend positiv aus, wenn auch viele wichtige Themen noch offen sind. Positiv verbucht kann werden, dass auf Initiative der Arbeitnehmer-VertreterInnen ein Ausbau der Psychotherapieversorgung inklusive Aufbau von Clearingstellen im Verwaltungsrat beschlossen wurde, der bis Ende 2022 abgeschlossen sein soll. Dass sich ein Investment in die Psychotherapie rechnet, lässt sich in einem Rechnungshof-Bericht von 2019 nachlesen, der bestätigt, dass mehr Psychotherapie auf Kassenkosten weniger InvaliditätspensionistInnen aufgrund psychischer Probleme ergibt. Hier kann viel Leid bei unseren Versicherten verhindert werden.
 
Huss: "Auf unsere Anregung wurde auch besonderes Augenmerk auf den Ausbau der Sachleistungsversorgung durch die unterschiedlichen Gesundheitsberufe gelegt. Die Kassenversorgung mit Leistungen von ErgotherapeutInnen, LogopädInnen und PhysiotherapeutInnen wurde österreichweit vereinheitlicht und einheitliche Sachleistungs-Stellenpläne für die Behandlung auf Kassenkosten auf den Weg gebracht. Vereinheitlicht wurden auch die Satzungsleistungen der ÖGK und damit die unterschiedlichen Satzungswerte für die Versicherten auf dem höchsten Niveau realisiert."
 
 
Außerdem konnte ein österreichweit einheitlicher Leistungskatalog für Heilbehelfe und Hilfsmittel, natürlich ebenfalls an den besten Leistungen orientiert, vereinbart werden.
 
Huss: "Mit diesen Harmonisierungsschritten auf höchstem Niveau können wir für unsere Versicherten gute Gesundheitsdienstleistungen jetzt erstmals flächendeckend im ganzen Bundesgebiet und in gleicher Versorgungsdichte anbieten. Das ist schon eine beachtliche Leistung, die wir hier mit der ÖGK erreicht haben. Jetzt müssen wir uns den nächsten großen Themen widmen, wie dem massiven Ausbau der Prävention, der Neuregulierung der niedergelassenen Versorgung inklusive stärkerer Regulierung bei den WahlärztInnen, dem einheitlichen Leistungskatalog bei den ärztlichen Leistungen und einer weiteren Stärkung der psychosozialen Versorgung mit multidisziplinären Zentren."
 
Derzeit gibt die ÖGK nur 1,4 % ihrer Leistungsausgaben für Prävention und Gesundheitsförderung aus. Dieser Anteil soll in den nächsten Jahren auf 5 % angehoben werden, denn wo Gesundheitskasse draufsteht, muss Gesundheitskasse drinnen sein. Die zusätzlichen Programme sollen vor allem in die Verhinderung von Lebensstilerkrankungen investiert werden, um den Anstieg bei den chronischen Krankheiten einzuschränken.
 
Martin Schaffenrath: "Das durchschnittliche Lebensalter in Österreich ist besser als der EU-Durchschnitt. Was die gesunden Lebensjahre betrifft liegen wir jedoch auf den hinteren Plätzen der EU. Die österreichische Bevölkerung kommt auf 57 gesunde Lebensjahre, während hingegen in Schweden die Menschen um 16 gesunde Lebensjahre mehr haben. Wir brauchen mehr Prävention statt teurer Reparaturmedizin. Deshalb müssen wir in Österreich mehr Geld in die Prävention investieren um den Menschen in weiterer Folge mehr Lebensjahre in Gesundheit zu ermöglichen. Denn gerade in diesem Bereich hat Österreich großen Aufholbedarf."
 
Das Thema Gesundheit und Gesundheitsversorgung ist die Aufgabe in allen Politikfeldern. International spricht man von „Health in All Policies“. Die zehn definierten Gesundheitsziele bilden bis zum Jahr 2032 den Handlungsrahmen für die Gesundheitsförderung und die Gesundheitspolitik. Die österreichische Sozialversicherung hat bereits in den letzten Jahren für die Versicherten vieles realisiert. Für uns in der ÖGK gilt es den Beratungsbereich für gesunde Lebenswelten weiter erfolgreich auszubauen.“
 
All das muss natürlich auch finanziert werden. Die ÖGK kann das aus dem ihr zur Verfügung stehenden Budget nicht allein stemmen. Daher müssen die jährlichen Belastungen von 110 Mio. Euro, die durch das SV-OG entstanden sind, wieder zurückgenommen werden. Weiters muss es einen Risikostrukturausgleich zwischen den drei KV-Trägern und einheitliche Hebesätze für PensionistInnen geben. Denn jede/r PensionistIn muss dem Staat gleich viel wert sein. Neue Leistungen wie das Erwachsenenimpfprogramm müssen über Steuermittel (mit)finanziert werden.
 
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