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GBH-Neujahrsempfang in St. Pölten

Zwei großen Themen widmete sich die Podiumsdiskussion der Gewerkschaft Bau-Holz im Arbeiternehmerzentrum in St. Pölten: „Wie kann man die Teuerung bekämpfen?“ und „Fachkräftemangel – wie bringen wir mehr junge Menschen in die Lehre?“
Beim Neujahrsempfang der Gewerkschaft Bau-Holz, der am 20.1.2023 erstmals seit der Corona-Pandemie wieder traditionell mit „Hacklerjause“ in St. Pölten stattfand, suchten Gewerkschafter und Unternehmer die Diskussion zu drängenden Fragen. Das Podium war hochkarätig besetzt: Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz, Markus Wieser, ÖGB Niederösterreich Vorsitzender und Arbeiterkammer Niederösterreich Präsident, Johann Marchner, Geschäftsführer Wienerberger GmbH und Robert Schmid, Geschäftsführer Schmid Industrieholding. 
 
„Teuerung bringt Menschen in existentielle Nöte“
 
Markus Wieser, ÖGB Niederösterreich Vorsitzender und Arbeiterkammer Niederösterreich Präsident, spricht aus der Praxis: „Wir haben so viele Anfragen wie noch nie. Die Menschen sind verzweifelt! Es geht um drei Punkte: 1. Es muss ein Grundrecht auf Wohnen in einer warmen Wohnung geben. 2. Die Menschen müssen sich den Lebensunterhalt leisten können. 3. Die Fahrt in die Arbeit, oft nur mit dem PKW möglich, darf kein Luxus sein. Das sind existentielle Fragen! Auf der einen Seite leiden viele Menschen unter den Preisanstiegen, zuletzt gab es noch die Mietpreiserhöhung. Auf der anderen Seite verdienen andere jetzt, in der Krise, unglaubliche Summen. Diese Gewinne müssen besteuert werden!“
 
Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz, appelliert, im Kampf gegen die Teuerung andere europäische Länder als Vorbild zu nehmen.  „Spanien zeigt es mit der Spritpreisbremse vor: Preise runter, Deckel drauf!“ Muchitsch weiter: „Die Teuerungsprämie der Regierung ist nett, aber nicht nachhaltig. Ich hätte mir Steuerfreiheit auf Taggelder und Diäten gewünscht sowie die Anhebung des Kilometergeldes auf 60 Cent.“ Bei den anstehenden KV-Verhandlungen in der Bau-Holz-Branche gehe es jetzt darum, sich an einen Tisch zu setzen und ein gutes Ergebnis zu erzielen.
 
Robert Schmid, Geschäftsführer der Schmid Industrieholding erklärt, die Energiekosten seien der Preistreiber für alles. „Wir mussten mit den Preisen um 20% hinaufgehen, weil alles teurer wurde. Sobald die Einkaufspreise wieder sinken, wollen wir aber die Preissenkung an unsere Kunden weitergeben.“
 
Fachkräftemangel durch faire Entlohnung und Berufsorientierung für junge Menschen beheben  
 
In der Bau-Holzbranche gäbe es bei den Lehrlingen die höchste Zufriedenheit, sagt Muchitsch und verweist dabei auf eine aktuelle AK-Umfrage. „Das ist nicht nur, weil wir die höchste Lehrlingsentschädigung haben.“, so Muchitsch. Die Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer blieben – im Gegensatz etwa zur Gastronomie – auch in ihrer Branche.
 
Dass gerechte Löhne wichtig sind, bestätigt auch Johann Marchner, Geschäftsführer Wienerberger GmbH: „Wir brauchen hochqualifizierte Mitarbeiter, die auch von ihrem Einkommen leben können.“
 
Um für den Nachwuchs zu sorgen, müsse Berufsorientierung in den Schulen als Pflichtfach eingeführt werden, fordert ÖGB NÖ Vorsitzender und Arbeiterkammer Niederösterreich Präsident Markus Wieser: „In Niederösterreich sind wir mit der großen Berufsorientierungsmesse Vorreiter. Wir haben mehr Lehranfänger als in den vergangenen Jahren!“
 
Lehre sei attraktiv, so Wieser. „Wenn du einen Lehrberuf lernst, in drei bis vier Jahren, dann hast du etwas in der Tasche! Du kannst in einer kollektivvertraglich abgesicherten Branche zu arbeiten beginnen und hast einen richtigen Beruf.“  Und man setze auf die Chancen der Zukunft. „Wir bauen das erste Klimaschutzausbildungszentrum Europas - in Sigmundsherberg in Niederösterreich. Dort werden die künftigen Nachhaltigkeitsberufe – z.B. in Photovoltaik – ausgebildet und qualifiziert.“ 
 
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