„Nicht jammern, sondern ausbilden!“
FSG-Hauser: „Nicht jammern, sondern ausbilden!“
Maßnahmen zur Aufwertung der Lehre gefordert
Im Fall jenes Tischlers, der sich seit Wochen über mangelnde Bewerbungen auf sein Stelleninserat beklagt, meldet sich jetzt Christian Hauser, Tirols Vorsitzender der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) zu Wort. „Die Unternehmer sollten nicht immer nur jammern, sondern ausbilden!“, fordert Hauser. Und weiter: „Hier schreit ein Unternehmer laut nach Hilfsarbeitern, die zu einem Hilfsarbeiterlohn arbeiten sollen, aber schlussendlich die Tätigkeiten von Fachkräften übernehmen müssen. Dann wundert man sich, dass sich niemand bewirbt.“
Es sei ein altbekanntes Problem, dass Firmen Fachkräfte ausbilden, die ihnen dann andere, die dazu nicht bereit seien, wegschnappen würden, so Hauser. Die FSG fordert seit längerem Maßnahmen zur Aufwertung der Lehre. „Auch für die ArbeitgeberInnen ist es an der Zeit, darüber nachzudenken, wie der Lehrberuf wieder attraktiver werden kann. Derzeit werden definitiv zu wenig Lehrlinge in unserem Land ausgebildet, das Interesse daran lässt nach“, weiß der Tiroler FSG-Vorsitzende. Er fordert auch ein gesellschaftliches Umdenken: „Die Zukunft von jungen Menschen hängt in hohem Maße von den Vorstellungen der Eltern ab. Dort muss man ansetzen und Eltern die Bedeutung und Zukunftschancen eines Lehrberufes näherbringen.“ Den ca. 37.000 Studierenden in Tirol stehen ca. 12.500 Lehrlinge gegenüber. „Berufsorientierung ab der sechsten Schulstufe und eine Fachkräftemilliarde, mit der die Lehrlingsausbildung finanziert werden soll, sind erste Schritte zur Aufwertung der Lehre. Ein weiterer Anreiz wäre die Errichtung von Start-up-Wohnungen oder ein Gratis-Führerschein“, fordert Hauser abschließend.