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ÖGB-Schumann: 12-Stunden-Tag erschwert Kinder- und Pflegebetreuung für Arbeitnehmerinnen

Pläne der Regierung "frauen- und familienfeindlich"

Wien (OTS) - „Frauen- und familienfeindlich, realitätsfremd und zynisch“, zeigt sich Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende, über die Pläne von ÖVP und FPÖ zum 12-Stunden-Arbeitstag, besorgt. „Aufgrund von fehlender Kinderbetreuung arbeiten bereits jetzt 48,7 Prozent der Frauen in Teilzeit. Eine Einführung des 12-Stunden-Arbeitstags hätte dramatische Folgen und würde deren Situation noch weiter verschärfen. Teilzeiterwerbstätige können dann zukünftig zu einem 12-Stunden-Arbeitstag verpflichtet werden, da Arbeitnehmerinnen durch Arbeitsverträge zu Mehrleistungen verpflichtet sind. Davor kann man die Augen nicht verschließen.“

   Abgesehen davon, dass es österreichweit viel zu wenige Kinderbildungseinrichtungen gibt, die mehr als zwölf Stunden geöffnet haben, übernehmen meist Frauen auch die Pflege von Angehörigen. „Die Pläne der Regierung erschweren enorm die Organisation und Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Auch die angekündigte Möglichkeit, auf Grund von Betreuungspflichten Überstunden abzulehnen, entspricht nicht der Arbeitsrealität. Besonders für jene, die eine längere Strecke zu ihrem Arbeitsplatz pendeln müssen, wird die Situation noch schwieriger. Da bringt auch eine Vier-Tage-Woche absolut nichts“, betont Schumann. „Die Regierung beweist leider einmal mehr, dass sie keine Rücksicht auf Frauen, Kinder, kranke und ältere Menschen - also die Schwächsten in unserer Gesellschaft – nimmt. “

   Wer es mit Menschen mit Betreuungspflichten gut meint, muss zuerst dafür sorgen, dass die Betreuungsstruktur in allen Regionen Österreichs rasch verbessert wird. Alle Eltern müssen die gleichen Voraussetzungen finden, um ihrer Arbeit nachgehen zu können, ohne sich ständig Gedanken darüber machen zu müssen, wer die Betreuung der Kinder oder Angehörigen in den nächsten Tagen übernimmt, betont die ÖGB-Vizepräsidentin und warnt: „Die bereits schwierige Situation von Menschen mit Betreuungspflichten wird durch diese geplante gesetzliche Regelung immens erschwert und wird in der Folge zu einer noch höheren Teilzeitquote führen.“

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