Muchitsch: 12. Oktober – keine Internatskosten mehr für Lehrlinge
Der Vorsitzende des Sozialausschusses Josef Muchitsch hat im Nationalrat einen Gesetzesantrag zur Kostenübernahme für Internatskosten von Lehrlingen eingebracht. „Wir haben mit den Stimmen von SPÖ, FPÖ, Grünen und ‚wilden‘ Abgeordneten den Antrag gestern fristgesetzt, das bedeutet, dass der Antrag bei der Sitzung am 12. Oktober beschlossen werden kann. Überraschend ist für mich, dass die ÖVP hier nicht zugestimmt hat.“ Diese Haltung der ÖVP und der NEOS ist für Muchitsch völlig unverständlich, „denn für Lehrlinge sind Internatskosten eine große finanzielle Belastung“.
Diese Kosten können dabei für einen im Durchschnitt etwa 10-wöchigen Lehrgang je nach Bundesland zwischen 675 € und 1.300 € betragen. Der SPÖ-Antrag sieht vor, dass die Dienstgeber die Kosten zu 100 Prozent übernehmen und diese vom Insolvenz-Entgelt-Fonds des Bundes rückerstattet bekommen. Diese Erstattung der Internatskosten kostet jährlich ca. 45 Millionen Euro. Der Fonds weist eine ausreichende Deckung bzw. einen enormen Überschuss auf, sodass diese Förderung finanziell mehr als abgesichert ist.
„Zurzeit gibt es die seltsame Situation, dass etwa in der Landesberufsschule Murau ein Maurerlehrling nichts für die Internatskosten zahlen muss, weil diese vom Betrieb übernommen werden müssen. Ein Zimmererlehrling muss aber mit einer Lehrlingsentschädigung von 670,41 Euro im ersten Lehrjahr für das Internat monatlich 433,46 Euro zahlen. Grund dafür ist, dass das in den Kollektivverträgen unterschiedlich geregelt ist“, erläutert Muchitsch die ungleiche Situation für die Lehrlinge.
„Rund 40 Prozent der österreichischen Jugendlichen beginnen nach der Pflichtschule eine Lehre, das ist ein sehr wichtiger Zweig in der Berufsausbildung, den wir für die wirtschaftliche Zukunft des Landes benötigen. Es kann nicht sein, dass Lehrlinge ihre Lehrlingsentschädigung einem Internatsbetreiber überweisen müssen, oder vielleicht auch noch die Familien mitbelastet werden. Das wollen wir am 12. Oktober beenden“, so Muchitsch.