Gewerkschaft Bau-Holz fordert: Hitzefrei für Bauarbeiter!
Die aktuelle Hitzewelle bringt bis zu 37 Grad in Kärnten. Die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) appelliert deshalb an alle Auftraggeber, Firmen und Baustellenverantwortlichen, Menschlichkeit und Vernunft zu zeigen und die Hitzeregelung anzuwenden. „Die Hitze wird zum Risikofaktor. Reaktionsgeschwindigkeit und Koordinationsfähigkeit sinken ab 30 Grad um ein Viertel, bei 35 Grad ist bereits mit einer Leistungseinbuße von 50 Prozent zu rechnen. Bauarbeiter sind der prallen Sonne ausgesetzt und können nicht einfach in den Schatten flüchten. Lärm, Staub und Stress belasten den Körper zusätzlich. Im schlimmsten Fall kollabiert sein Kreislauf“, so GBH-Landesgeschäftsführer Alois Peer.
4.150 verrechnete Hitzestunden in Kärnten
Dabei gibt es seit 2013 eine gesetzliche Hitzeregelung speziell für den Bau. „Darin ist geregelt, dass bei plus 35 Grad Hitze das Arbeiten im Freien eingestellt werden kann. Die Entscheidung dazu liegt aber beim Arbeitgeber“, erklärt Gottfried Hatzenbichler, GBH-Landesvorsitzender. Den Beschäftigten gebührt eine Entschädigung in der Höhe von 60 Prozent des Stundenlohns in dieser Ausfallzeit. Im langjährigen Jahresdurchschnitt gab es 4,4 Arbeitstage mit über 35 Grad Hitze. Seit 2013 haben in Kärnten mehr als 317 Baufirmen für 1.660 Bauarbeiter insgesamt 4.150 Hitzestunden abgerechnet. 2016 bekamen 15 Beschäftigte in acht Firmen 25 Stunden „hitzefrei.“
Zur Rechtssicherheit bietet die Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse (BUAK) eine Hitze-Temperaturabfrage der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) an. Nähere Informationen dazu und alle rechtlichen Grundlagen unter: www.buak.at