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GBH zum Workers Memorial Day, 28. April: Je länger die Arbeitszeit, desto mehr Unfälle

Erfolgreiche GBH/ÖGB-Spendenaktion ermöglicht Bau von Schulen und Kindergärten für Kinder von verunglückten Bauarbeitern aus Nepal

Wien (GBH/ÖGB). Die Arbeitsunfälle sinken insgesamt weiter. Auch im Baubereich gab es mit 17.163 Arbeitsunfällen (ohne Wegunfälle) einen Rückgang. Der Bau bleibt mit einer Unfallrate von 64,51 Unfällen je 1.000 Beschäftigte weiterhin die Branche mit der höchsten Unfallrate. 2016 sind auf österreichischen Baustellen mehr Todesopfern zu beklagen als 2015.


„Die Arbeitsinspektorate und die Allgemeine Unfallversichungsanstalt (AUVA) sind Garant dafür, dass aktiv und präventiv gegen Unfallgefahren vorgegangen wird und somit der Unfallschutz am Arbeitsplatz weiterentwickelt wird", so Gewerkschaft Bau-Holz- Bundesvorsitzender Abg.z.NR Josef Muchitsch und GBH-Gesundheitsexperte Andreas Huss, MBA.


„Sieht man sich die Verteilung der Unfälle auf die Tagesarbeitszeit an, ist schnell feststellbar, dass die Länge der Arbeitszeit kausal mit der Unfallhäufigkeit bzw. der Unfallgefahr zusammenhängt. Eine generelle Erhöhung der Arbeitszeit auf 12 Stunden, wie von der Wirtschaft gefordert, kommt schon aus diesem Grund für die GBH nicht in Frage. Ermüdung ist der Unfalltreiber schlechthin”, erklärt Muchitsch.


Mit dem Bau-Sozialpartner werden deshalb intensive Gespräche zu Jahresarbeitszeit, aber auch Altersteilzeit am Bau geführt. Muchitsch: „Es gibt ein gemeinsames Bestreben aller Akteure, gegen Unfallgefahren aktiv vorzugehen. Dies aus gutem Grund: neben dem menschlichen Leid betragen die Kosten pro Arbeitsunfall durchschnittlich 15.000 Euro. Einen Teil davon – wie zum Beispiel Arbeitsausfall, Ersatzbeschäftigungen und nötige Überstundenzuschläge – hat auch der Arbeitgeber zu tragen.“


Die GBH und die AUVA sagen auch den arbeitsbedingten Erkrankungen und Berufskrankheiten den Kampf an: „Lärmschwerhörigkeit, Schädigungen am Stütz- und Bewegungsapparat sowie der Schutz vor zu hoher natürlicher UV-Strahlung sind Themen, denen wir uns gemeinsam mit der Wirtschaft widmen", erklärt Huss.

Erfolgreiche Spendenaktion für Nepal bringt 80.000 Euro und unterstützt so Kinder tödlich verunglückter Bauarbeiter


Die Gewerkschaften kämpfen international für eine Stärkung der Rechte der meist nepalesischen Wanderarbeiter in Katar, die auf den Baustellen für die Fußball-WM 2022 unter oft unmenschlichen Bedingungen arbeiten müssen. Schätzungen des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) zufolge sind bereits mehr als 2.000 Arbeiter in Katar gestorben.
ÖGB und GBH starteten am 31. Mai 2016 gemeinsam mit den Naturfreunden eine Spendenaktion zu Gunsten der Hinterbliebenen der tödlich verunglückten Arbeiter aus Nepal. „Da diese Waisenkinder kaum Unterstützung bekommen und es außerdem 2015 ein starkes Erdbeben in Nepal gab, war es klar, dass wir diesen betroffenen Menschen helfen wollen ”, erläutert Muchitsch die Beweggründe der Spendenaktion.


Mit den Spenden wird der Bau von 11 Schulen und Kindergärten für achthundert Kinder, in der auch vom Erdbeben stark betroffenen Region Tandrang, unterstützt. Muchitsch: „Die Spendenaktion war ein voller Erfolg und es konnten rund 80.000 Euro an Spenden gesammelt werden. Ich danke allen Unterstützern und bin stolz, dass wir so den Bau der Schulen und Kindergärten sicherstellen können.“


28. April: Workers‘ Memorial Day


Der Workers’ Memorial Day ist ein internationaler Tag des Gedenkens an ArbeiterInnen, die in Ausübung ihrer Arbeit getötet, verstümmelt beziehungsweise verletzt wurden oder erkrankt sind. Er findet jedes Jahr am 28. April statt.

 

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