Digitalisierung: Jobkiller oder Jobmotor?
Digitalisierung und Automatisierung – in diesem Zusammenhang spricht man über Chancen für mehr neue Arbeitsplätze. Ist das aber wirklich so? Wie schaffen wir neue Arbeitsplätze, wenn zum Beispiel Roboter die Ziegel beim Neubau versetzen? Wie können neue Arbeitsplätze entstehen, wenn Maschinen die Menschen in Fabriken ersetzen? Wo liegen denn wirklich die Vorteile von Digitalisierung und Automatisierung aus der Sicht der Beschäftigten? Mit diesen Fragen beschäftigte sich die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) Salzburg gemeinsam mit zahlreichen Gästen bei ihrem traditionellen Neujahrstreffen bei der Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen.
„Digital ist normal, wir können und dürfen uns der Digitalisierung nicht verschließen“, so der GBH-Bundesvorsitzende Abg.z.NR Josef Muchitsch vor mehr als 120 Gästen. Die Chancen und Risiken waren Themen des interessanten Abends.
„Wenn immer mehr Maschinen menschliche Arbeit übernehmen, stellt sich die Frage der Finanzierung des Sozialsystems. Wir werden über eine Wertschöpfungsabgabe diskutieren müssen“, bekräftigt GBH-Landesgeschäftsführer Andreas Huss.
„Wir müssen die Digitalisierung auch als Chance begreifen“, so Muchitsch abschließend, „als Chance, den Wettbewerb gerade im Baubereich fairer zu machen und Lohn- und Sozialdumping zu bekämpfen. Mit der elektronischen Erfassung aller Arbeitszeiten, mit Zeitkonten für die Jahresbeschäftigung und mit einer Bau-Card, die Transparenz und ein Ende der `Zettelwirtschaft´ am Bau bringt, kann uns das in unserer bewährten Bau-Sozialpartnerschaft gelingen.“
Zur Zeit wird in Salzburg auf der Baustelle des Paracelsus-Bades eine elektronische Erfassung aller Arbeitszeiten durchgeführt. Auch in der Sozialversicherung, so LGF Andreas Huss, werde in Kürze ein Pilotprojekt bei der Generalsanierung des Hauptverbandsgebäudes mit einem Zutrittssicherungssystem starten.